Marcus Giers – SO ist der Geschäftsmann privat

Der Speaker & CEO von Einsmacher ist meist angriffslustig und polarisiert gerne.

Bei seiner Familie zeigt er seine weiche Seite

Wo Rauch ist, ist meist auch Feuer – und das wird nicht selten von Marcus Giers (40) gelegt! Dem Mann, den genauso viele Rednerkollegen hassen wie lieben. Ein Provokateur, wie er sich selbst nennt. Er ist ein Spinner, sagen seine Gegner. Doch sein Erfolg spricht für sich. Denn der Speaker & Top Markenproducer hat sich vom Schulabgänger ohne Abschluss zum internationalen Top Markenmacher hochgearbeitet. Kein Wunder also, dass sogar die Hollywood Film-Elite mit ihm zusammen arbeiten will. Doch der knallharten Geschäftsschale ruht ein weicher Familienkern inne. Um den heraus zu kitzeln, traf sich Redakteurin Brigitta Langhoff mit ihm und seiner Frau Claudia in Los Angeles.

Sorgen Sie sich um Ihren Mann, wenn er öffentlich eine gewagte Meinung über seine Wettbewerber & Kollegen wie der Scherer Academy oder Speakers Excellence öffentlich raushaut? 

CG: Die Reaktionen waren vereinzelt sehr heftig und aggressiv. Aber ich bin auch sehr stolz auf ihn, weil er seiner Linie treu bleibt und nicht einknickt. Am Ende gibt der große Erfolg ihm recht.

MG: Ich sehe das sehr sportlich, ich habe viele Jahre JuiJitsu trainiert. Meine Stärke ist den Schwung des Gegners auszunutzen und in den eigenen Vorteil umzukehren. Es ist nie persönlich, es geht um Marktanteile und Marktführerschaften in einer sehr überschaubaren Branche. Mir macht das harte, intensive Spiel riesigen Spaß – jedoch gibt es auch Menschen, die zum Lachen in den Keller gehen. (Lacht)

Heinrich Kürzeder, der Geschäftsführer von der Agentur 5 Sterne Redner hat Sie kürzlich als Spinner und Hochstapler bezeichnet. Trifft Sie das? 

MG: Ich habe unmittelbar danach mit ihm telefoniert und er hat sich dafür entschuldigt, mich sogar zum Bier eingeladen. Ich bin nicht nachtragend, jeder muss für sich wissen, wie er sich öffentlich oder persönlich gegenüber Dritten artikuliert. Er macht im Rahmen seiner Möglichkeiten mit 5 Sterne Redner einen guten Job und ich wünsche ihm, dass ihm das auch weiterhin gut gelingt.

Wie haben Sie sich beide kennengelernt?

CG: Ich war Kreditanalystin einer großen deutschen Spezialbank und hatte ihn über eine Agentur kennengelernt. Ich habe ihn gesehen, es hat Boom gemacht und da habe ich ihn mir geschnappt. Er hat so eine weiche Seite an sich, das volle Gegenteil zum Businessman.

MG: Stimmt, es hat sofort gefunkt zwischen uns. Ich habe sie dann mit zu mir nach Mallorca eingeladen und wir sind um die Insel in den Sonnenuntergang gesegelt. 

Warum haben Sie Ihren gut bezahlten Job für diesen kühnen, aber auch hoch umstrittenen Mann aufgegeben? 

CG: Liebe und Familie sind für uns wichtiger als Karriere und mein Mann braucht einfach einen Ruhepol. Wenn er in seinem Element ist, strotzt er vor Kraft und Energie, aber er braucht dann auch genauso die Erholung, die er Zuhause findet.

MG: Wir telefonieren unzählige Male am Tag wenn ich auf Reisen bin und ich versuche möglichst abends, egal wie spät,  wieder nach Hause zu kommen. Wenn ich meine Frau dann wieder in den Arm nehmen kann, ist der Stress des Tages vergessen.

Fühlen Sie sich als Unternehmergattin ausgelastet?

CG: Langeweile kommt garantiert nicht auf! Ich manage das berufliche Leben meines Mannes, die Finanzen und habe die 3 weiteren Firmen von ihm im Blick, sozusagen als Controllerin. Darüber hinaus studiere ich noch Jura, also rundum vollbeschäftigt und ausgelastet.

Zum Alltag. Hat Hermann Scherer unrecht, wenn…

Hermann Scherer hat immer unrecht…(lacht)

…er sagt, dass Sie seine Idee der Scherer Academy kopiert haben?

 MG: Das ist falsch. Hermann Scherer und wir verfolgen völlig unterschiedliche Ansätze. Und auch die Zielgruppen sind absolut unterschiedlich. Hermann geht auf Masse und verteilt das Wissen an 100 Teilnehmer im Raum nach dem Gießkannen-Prinzip. Damit ist er sehr erfolgreich.

Finden Sie das falsch?

 MG: Bei Einsmacher werden Speaker individuell produziert und entwickelt. Bei Einsmacher finden sie die besten Regisseure, Drehbuchautoren und Dramaturgen der Welt, u.a. mehrfach prämierte Oscarpreisträger, die mit den Speakern alleine oder maximal zu viert bei uns in L.A. oder Zürich arbeiten. Bei Einsmacher sind die einflussreichsten Märkte und Markenmacher Europas und der USA zu finden, die TOP 5 der Forbes-Liste 2016. Bei Einsmacher kann man nichts kaufen, man kann sich nur bewerben, qualifizieren und aufgenommen werden. Bei Hermann kauft man ein Ticket, zum Beispiel bei Facebook oder über Xing-Events, seine Experten wie Hendrick Martz hatten die großen Erfolge in der ZDF Weihnachtsserie Patrick Pacard 1984 und andere waren bis vor 2 Jahren noch bei Swiss Life im strukturierten Vertrieb tätig. Die PR- Strategen haben meines Wissens weder bekannte Weltmarken am laufenden Stück produziert, noch bekannte Marken in nationale oder internationale Märkte entwickelt. Keine Oscarpreisträger, keine laufenden Welterfolge und keine Forbes-Rankings. Es ist einfach nicht vergleichbar, so wie man einen Bentley nicht mit einem Dacia vergleichen kann. Es sind zwar beide gute Autos, aber weder im Wert, noch in der Qualität, noch in der Käuferzielgruppe vergleichbar.

„Wir machen Namen zur Marke“ heißt ihr Slogan. Wie soll man dem denn trauen, wenn Sie selbst doch keine Marke sind, 2010 eine ganze Firmengruppe versenkt haben, dafür sogar rechtskräftig wegen Insolvenzdelikten verurteilt wurden? Klingt jetzt nicht wirklich vertrauensfördernd.

 MG: 2010 war dramatisch. Eine Folge von falschen Entscheidungen und Handlungen. Doch 2010 war genauso wertvoll, da ich Erfahrungen sammeln konnte, von denen heute viele Kunden und Partner profitieren. Das Jahr war ein entscheidender Wendepunkt in meinem Leben – ich konnte endlich tun, was ich immer machen wollte: auf der Bühne stehen. Heute bin ich der Dirigent eines sehr erfolgreichen Orchesters mit den weltbesten Musikern. Was ich damit meine?

Das Einsmacher-Team ist einzigartig. Unsere Filmmusikkomponisten produzieren seit Jahren die bekanntesten Blockbuster – die Filmmusiker, Regisseure, Produzenten und Dramaturgen haben mehrere Oscars und bei den Filmfestspielen in London und Cannes abgeräumt, zählen zu den wichtigsten Größen in Hollywood. Sie arbeiten mit Stars wie Bruce Willis, George Clooney oder Reese Witherspoon. Unsere Speaker-Experten, unsere Markt – und Markenmacher besetzen in der Forbes-List die Top 5 im Jahr 2016. Und wichtig zu erwähnen ist, dass insbesondere unsere Oscar-Produzenten sehr erfahrene, erfolgreiche und weltweit gefragte Speaker sind. Jedes produzierte Werk von meinen Partnern ist ein weltweit bekannter Mega-Erfolg und zählt zu den Top-Brands. Wer könnte  also besser Marken entwickeln und Personen zu Stars machen als wir?!

Sie haben Hermann Scherer als Ihren Mentor bezeichnet, waren laut eines eigenen Testimonials sogar stolz darauf. Was ist passiert, dass sie nicht mehr miteinander sprechen oder gar arbeiten?

 MG: Und daran hat sich bis heute auch nichts verändert. Ohne Hermann wäre ich bei weitem nicht da, wo ich heute stehe. Ich habe ihm und seiner Frau sehr viel zu verdanken. Inhaltlich liegen wir jedoch sehr weit auseinander und unsere Wege gehen in unterschiedliche Richtungen. Wir sind weder zerstritten, noch hegen wir irgendeinen Groll aufeinander. Wenn wir uns irgendwo treffen würden, hätten wir mit Sicherheit genügend Gesprächsstoff und was das Arbeiten angeht, sollte man niemals nie sagen.

CG: Hermann und Kerstin Scherer haben Marcus viel ermöglicht und uns massiv unterstützt. Sie sind als Menschen sehr wertvolle Persönlichkeiten. Ich denke, dass sie als Wettbewerber zu meinem Mann ebenso die Entwicklung betrachten und wer weiß, vielleicht gibt es in Zukunft mal wieder gemeinsame Schnittmengen.

Wofür können Sie sich außerhalb ihres Business begeistern?

MG: Golfen und Segeln. Mit einer Jeanneau 45 DS um die Insel, dass ist wahre Entspannung, aber dafür bleibt im Moment leider zu wenig Zeit.

 Haben Sie auch eine arbeitsfreie Zeit in der Woche?

 CG: Wir versuchen einen Tag in der Woche frei zu haben. Das gelingt uns bei den laufenden Engagements und Projekten aber leider nur selten. Das belastet schon mal.

MG: Was macht man in seiner freien Zeit? Man geht u.a. seinen Hobbies nach. Mein Hobby ist mein Job und das, was ich tue. Ich brauche nicht zu arbeiten, habe so wertvolle Menschen und Partner um mich herum, für die ich sehr dankbar bin. Wir reisen viel in der Welt, u.a. auf Kreuzfahrtschiffen und sehen viel. Es kann einen auch schlimmer treffen oder?

 

 

 

 

 

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