Mentales Training – Wie eine neue Methode das Leben verändern kann

Heutzutage dreht sich alle darum, erfolgreich zu sein, viel Geld zu verdienen und in der Gesellschaft akzeptiert und geschätzt zu werden. Doch all’ diese Faktoren sorgen für einen enormen Druck. Ein Druck, der genau das Gegenteil von Erfolg bewirken kann. Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen an Burnout und Depressionen leiden. Krankheiten, die zu immer mehr Problemen und Isolation führen. Ein Teufelskreis.

Dabei liegt die Lösung so nahe. Denn anstatt sich mit Medikamenten voll zu stopfen und beim Psychologen zu sitzen, sollte man sich mit sich und seinem Unterbewusstsein beschäftigen. Mentales Training lautet das Schlüsselwort – das langsam aber sicher sogar im Sport Fuß zu fassen scheint. Die eigene Energie und Kraft ins Positive lenken und für seine Ziele nutzen. Nicht einfach. Erst recht nicht, wenn man von anderen dafür belächelt wird.

Einer der ersten, der Mentales Training für sich entdeckt und angewandt hat war Jürgen Klinsmann (52). Dank ihm wurde die WM 2006 ein voller Erfolg für die deutsche Nationalmannschaft. Auch wenn sie bei dem Heimspiel damals nicht den Pokal holten.

Im SZ-Interview erklärte Klinsmann im Mai 2010: „Am Ende entscheidet oft nur der Kopf – und der wird im Fußball nicht trainiert. Keinem Trainer wird erklärt, wie er im geistigen Bereich mit den Spielern arbeiten soll. Dafür sind wir nicht geschult. Aber wenn ich als Trainer einen Spieler nicht lesen kann – dann brauche ich einen, der es kann. Ein Sportpsychologe muss sein. In der Trainerausbildung gibt es vier Säulen: Technik, Taktik, Fitness, Mentales – mental in Anführungszeichen. Aber es gibt keinen fünften Pfeiler: Life Skills, Persönlichkeitsentwicklung. Damit habe ich mich seit 2006 beschäftigt. Wie soll ein Spieler in der 89. Minute das Richtige tun, wenn ich ihm nicht helfe, für sein Leben verantwortlich zu sein?“

Klinsmann konnte sich durchsetzen. Diplom-Psychologe Hans-Dieter Hermann verrichtete innerhalb seines Teams wertvolle Kopfarbeit mit den Spielern, hielt sich aber stets im Hintergrund. Kein Wunder, denn im deutschen Fußball herrscht bis heute Misstrauen, wenn es darum geht, die Seele zu trainieren. Sportpsychologie werde oft mit Psychiatrie gleichgesetzt, so Hermann. Basketballstar Dirk Nowitzki (38) formuliert es noch drastischer. In Deutschland sei diese Art der Wettkampfvorbereitung zu lange unterschätzt worden, „als ob das nur etwas für Sportler mit Dachschaden wäre. Ich habe in den Vereinigten Staaten gelernt, wie wichtig Freiheit im Kopf ist“. Warum also nicht auch in Deutschland von dieser Methode profitieren?

Magdalena Neuner (29) hat während ihrer Biathlon-Karriere ebenfalls auf Mentales Training gesetzt. Zwar hat sie nie den Namen ihres Coaches verraten und sich auch sonst bei diesem Thema mit öffentlichen Äußerungen eher zurückgehalten, doch der Erfolg spricht für sich. 2010 holte sie bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver Gold. Ein wahrgewordener Traum, den sie bereits mit zehn Jahren hegte. Auch wenn ihr Schlüssel zum Erfolg das mentale Training war, einfach war es deshalb noch lange nicht. „Du musst auf Gefühle eingehen, musst sie analysieren und auflösen. Das mentale Training, also den Kopf zu bearbeiten, das ist viel schwerer, als den Körper in Form zu bekommen“, gestand sie einmal im Interview. Dafür habe sie aber auch gelernt, mit Rückschlägen umzugehen.
Rouven M. Siegler ist vor allem im Wintersport als Mentaltrainer tätig. Im Biathlon betreute er unter anderem jahrelang Andreas Birnbacher (35) und Biathletin Tina Bachmann (30). Im Interview mir News.de erklärt er das Problem im deutsche Sport: „Über körperliche Probleme spricht jeder, über Defizite im mentalen Bereich spricht öffentlich jedoch keiner. Das ist nach wie vor ein Tabu – in Deutschland werden Kopfprobleme zu wenig thematisiert. Aber nichtsdestotrotz ist die mentale Betreuung auf dem Vormarsch, bedingt auch durch verschiedene Verbände, die das forcieren. Denn andere Länder sind uns in dem Thema weit voraus. Die USA zum Beispiel oder teilweise auch die skandinavischen Nationen.“

Eines der wohl herausragendsten Beispiele dafür, wie wichtig mentales Training ist, dürfte Vanessa Low (26) sein. Die Leichtathletin verlor im Alter von nur 15 Jahren beide Beine, nachdem sie bei einem Gedränge auf ein Bahngleis geschubst wurde. Ein Teenager, dem von jetzt auf gleich der Boden unter den Füßen weggerissen wurde. Kann so jemand überhaupt je wieder glücklich werden? Ja! Denn die Lübeckerin hat neben körperlichem Training auch stets auf mentales Training gesetzt. „Der Sport hat mir das Leben gerettet. Ich fühle mich wohl, wie mein Leben ist. Ich habe immer versucht, mich weiterzuentwickeln und mein Leben auf ein Ziel auszurichten. So habe ich mich davon abgelenkt, Depressionen zu bekommen. Mir ging’s deshalb immer gut. Ich würde nichts ändern wollen, weil ich sonst nicht da wäre, wo ich jetzt bin“, erklärte die Frohnatur bereits des Öfteren in Interviews. Als Goldmedallien Siegerin der Paralympics 2016 in Rio, stand Vanessa Low erst vor kurzem zusammen mit dem mehrmaligen Welt-und Europameister Robert Harting für einen Werbespot vor der Kamera. Erfolg kommt von innen – niemanden glaube ich dieses mehr als Vanessa Low, sie ist einfach von innen heraus authentisch – äußerte sich mal bekannte Werbefilmregisseur Dino Fetzer über sie…

Advertorial – Rheinpower Werbespot mit Vanessa Low – mit freundlicher Genehmigung von Dino Fetzer & Einsmacher

Doch nicht nur im sportlichen Bereich ist das Thema mentales Training interessant und erfolgversprechend. Jeder Angestellte, jeder Unternehmer kann sich diese Methode, die die soziale Kompetenz und die emotionale Kompetenz, die kognitiven Fähigkeiten, die Belastbarkeit, das Selbstbewusstsein, die mentale Stärke oder das Wohlbefinden fördern, zu nutzen machen, um erfolgreicher, glücklicher und vor allem zufriedener und ausgeglichener zu werden. Die Kraft steckt in einem selbst, man muss sie nur nutzen…

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